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LiSa-Pfotenhilfe

«Tierhandelreport» der Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz («SUST»)

Aktualisiert: 3. Jan.



Dez23

Einige Gedanken

zum Tierhandelreport der Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz (SUST)

  

Mitte 2023 wurden an 47 Tierschutzorganisation (Auswahlkriterien unbekannt), welche Tiere aus dem Ausland vermitteln, ein Fragebogen mit mehr als 150 Fragen versandt. Lediglich drei haben den Fragebogen ausgefüllt. Deshalb behalf sich SUST gemäss eigenen Aussagen damit, die Homepages der Organisationen zu analysieren. Aufgrund dieser – gemäss SUST «intensiven» - Recherchen wurde im November 2023 der Tierhandelreport auf der Homepage sowie diversen weiteren Social-Media-Kanälen veröffentlicht. Darin macht SUST-Aussagen wie:  «Tierhandel unter dem Decknamen des Tierschutzes», «Das Ergebnis ist ernüchternd: Es steht nicht gut um die Qualität der Vermittlungen» oder «Den immensen Gewinn, den Organisationen durch solchen Tierhandel erwirtschaften, kann man hingegen leicht errechnen». 

Wir verzichten auf eine Gegendarstellung bezüglich der vielen, teils gravierenden Mängel des Reportes, weil das viel zu zeitaufwendig wäre. Diese Zeit nutzen wir lieber für den Tierschutz. Lediglich einige Bemerkungen:

 

1.    Wir handeln nicht mit Tieren, wir schützen sie. Ohne Spenden wäre unsere – notabene ehrenamtliche - Arbeit unmöglich. Wir bedauern deshalb, feststellen zu müssen, dass SUST offenbar nicht zwischen Tierhandel und Tierschutz unterscheiden kann und deshalb für ihren «Report» den Fragebogen an die falschen Organisationen gesandt hat. Weit schlimmer ist aber, dass SUST damit den Eindruck erweckt, seriöse Tierschutzorganisationen würden Tierhandel betreiben. Böswillig?

 

2.    Gemäss eigenen Aussagen vermittelt SUST keine Tiere aus dem Ausland. Sie glaubt aber, genau zu wissen, was das alles mit sich bringt und publiziert Checklisten für diese Arbeit sowie «Tipps». Und darüber hinaus masst sich SUST an, die Qualität von Organisationen, die (teilweise seit mehr als 20 Jahren) diesen Teil der Tierschutzarbeit mit behördlicher Bewilligung in den verschiedensten Ländern Europas durchführen, zu qualifizieren. Seriös?

 

3.    Für den sog. «Transparenzindex», der suggeriert, über die Qualität der Arbeit der kontaktierten Organisationen Auskunft zu geben, beruft sich SUST auf den (von lediglich 6% ausgefüllten) Fragebogen sowie, ersatzweise, auf die Homepages derselben. Sie weist dabei wiederholt auf «intensive Recherchen» hin. Es bedarf keiner Begründung, dass sich eine «intensive Recherche» zwecks Beurteilung der Qualität einer Organisation nicht – wie geschehen - auf einen Fragebogen und die Beurteilung der Homepage beschränken kann und darf.  Letztere ist lediglich eines von verschiedenen Hilfsmitteln für eine seriöse Vermittlung eines Tieres aus dem Ausland. Eine solche ist weit komplexer und läuft v.a. im persönlichen Kontakt ab. Das wiederum hat es zwischen SUST und den von ihr mittels Fragebogen kontaktierten Organisationen vor Publikation des Reportes unseres Wissens nicht gegeben. Jedenfalls nicht mit uns. Wo bleibt die Transparenz seitens SUST?

 

4.    Der erste Satz auf diesem «Transparenzindex» lautet: «Die Angaben der Organisation wurden noch nicht von der SUST verifiziert». Oder anders: SUST «beurteilt» andere Organisationen, obwohl sie diese überhaupt nicht oder kaum kennt. Kommentar überflüssig.

 

Anhand dieser wenigen Beispiele, die leicht ergänzt werden könnten, disqualifizieren sich «Tierhandelreport» und «Transparenzindex» selber. Nicht nur durch die Art des Zustandekommens, sondern noch mehr durch die daraus abgeleiteten, als allgemeingültig und wahr dargestellten Folgerungen.

Gemäss eigenen Angaben von SUST (Facebook) haben sich an den Recherchen «mehrere Personen über mehrere Monate beteiligt». Wir fragen uns, was die Spender der SUST von dieser Art der Verwendung ihrer Spendengelder halten.

IMMERHIN: Wir stellen fest, dass die SUST seit der ersten Publikation (siehe eingangs erwähnte Zitate) den Text auf ihrer Homepage mehrfach relativiert oder gar Textteile entfernt hat. Offenbar ist auch SUST lernfähig. Das freut uns. Weiter so, es gibt noch sehr viel zu tun.

 

                                                                                              


Nov23

Unter dem Titel «SUST-Tierhandelreport – Tierhandel unter dem Decknamen des Tierschutzes» hat die Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz einen sogenannten «Tierhandelreport» veröffentlicht.

Sie hat dazu im Juni 2023 nach eigenen Angaben an 47 Tierschutzorganisationen, die Tiere aus dem Ausland vermitteln, einen Fragebogen verschickt. Weil keine der angefragten Organisationen gegenüber der SUST in irgendeiner Weise auskunftspflichtig ist, war der Rücklauf miserabel.

Obwohl sich die SUST so keine wirklichen Kenntnisse über die angefragten Organisationen verschaffen konnte, folgert sie in ihren «Tierhandelreport»: «Nicht alle dieser Organisationen arbeiten seriös und professionell, erschreckend wenige sind bereit ihre Abläufe offenzulegen. Die Konsequenzen tragen immer die Tiere: Sie landen in einem ungeeigneten Zuhause, werden zu Wanderpokalen oder nicht selten eingeschläfert».

Diese auf Unkenntnis basierende verallgemeinernde Unterstellung an die Adresse zahlreicher verdienter Tierschutzorganisationen erachten wir als unzulässig. Wir behalten uns vor, dagegen vorzugehen.

Weil die juristischen Mühlen aber langsam mahlen, sehen wir uns veranlasst, zu diesem «Report» von SUST einstweilen wie folgt Stellung zu nehmen:

1. Handel heisst Einkauf zwecks Wiederverkauf mit Gewinn. Unser Verein unterstützt seit mehr als 7 Jahren das Refugio von Monika in Amposta, sowie PRODA in Vinaros Spanien. Von Handel keine Spur, und von Gewinn ebensowenig. «Tierhandelrapport» weckt leider Assoziationen an den Welpenhandel (welcher wiederum mit Tierschutz gar nichts zu tun hat) und vermischt damit die beiden Betätigungsfelder in grobfahrlässiger Weise;

2. Wir verfügen seit Vereinsgründung über eine Bewilligung seitens des Veterinäramtes des Kantons Graubünden. Ob die Bewilligungsvoraussetzungen vorliegen, wird regelmässig amtlich geprüft. Bei unserem Verein gab es noch nie Anlass zur geringsten Beanstandung. Aufgrund von unseren Erfahrungen wissen wir, dass das Veterinäramt seine Aufgabe seht ernst nimmt.

3. Selbstverständlich ist es SUST gestattet, einen Fragebogen – wie im Juni 2023 getan – zu versenden. Nur darf sich SUST ob der miserablen Rücklaufquote (rund 6%) nicht wundern. Denn kein Verein ist SUST zur Auskunft oder gar Rechenschaft verpflichtet. Zudem wird der verallgemeinerte Fragebogen der Vielfalt der verschiedenen Vereine nicht gerecht.

4. Gemäss eigenen Angaben hat SUST bei jenen Vereinen, die den Fragebogen nicht oder nur teilweise ausgefüllt haben, kurzerhand auf deren Homepage «recherchiert» und dann dortige Informationen verwendet. Uns ist nicht bekannt, dass je Rückfragen oder ein persönliches Gespräch stattgefunden hätten. Bei uns jedenfalls nicht. Es mag sich jeder selber ein Urteil bilden, wie es um die Seriosität und die Aussagekraft dieser Art von «Ranking» - betitelt mit «Transparenzindex» - bestellt ist, welches auf derartigen, nicht verifizierten «Recherchen» beruht.

Wir könnten noch diverse andere, unseres Erachtens fragwürdige, Punkte aufführen. Jedoch ist Eile geboten, denn wir wissen nicht, welche weiteren «Absatzkanäle» SUST noch ins Auge gefasst hat.

Wir sind der Auffassung, dass sich SUST über mehrere Jahre hinweg durchaus Verdienste im Tierschutz erworben hat. Umso – diplomatisch ausgedrückt - unverständlicher und bedauerlicher ist nun dieser «Tierhandelsreport». Besonders kleine und/oder finanziell nicht gut aufgestellte Tierschutzorganisationen leiden – unser Wissen und unsere Erfahrungen sagen: in den allermeisten Fällen zu Unrecht – darunter. Tierschutz?

Der Verein LiSa-Pfotenhilfe Schweiz hat noch nie mit SUST zusammengearbeitet. November 2023

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